Historische Inventarbewertung für das Data Warehouse im Überblick

Der ETL-Prozess für das Data Warehouse beinhaltet Data Marts – zwei des Typs "Stores Daily Snapshot" (SDS) und einen des Typs "Parts Daily Snapshot" (PDS). Mit SDS werden tägliche Zusammenfassungen des Inventarwerts nach Lagern, Organisationen und Teileklassen erfasst. PDS erfasst tägliche Zusammenfassungen des Inventarwerts nach Teil. Jedoch erfasst PDS nur für die Teile tägliche Zusammenfassungen, bei denen beim Erstellen durch Aktivierung des Kontrollkästchens Verlauf speichern auf der Registerkarte Datensatzansicht der Seite Teile angegeben wurde, dass historische Daten erfasst werden sollen.

In diesem Abschnitt wird beschrieben, wie SDS und PDS historische Inventarbewertungsdaten ableiten, wenn der anfängliche Datenladevorgang für SPS und PDS ausgeführt wird, und wie der ETL-Prozess die historischen Inventarbewertungsdaten für das Data Warehouse bei verschiedenen Inventarszenarios berechnet.

Die Inventarbewertung wird normalerweise anhand der Summe der Lagerbestandswerte zum Zeitpunkt der Ausführung des ETL-Prozesses ermittelt. Historische Lagerbestandswerte werden basierend auf Lagerbestandstransaktionen in umgekehrter Reihenfolge abgeleitet, wobei die Änderungen an Bestandsmengen und Preisen zurückgenommen werden. Jedoch sind einige historische Lagerbestandswerte entweder nicht verfügbar oder eignen sich nicht zur Verwendung in der Berechnung der historischen Werte.

Hinweis

Aufgrund der Art und Weise, wie der historische Inventarwert für das Data Warehouse ermittelt werden muss, kann die Berechnung des historischen Inventarwerts bei einigen der Installationsszenarios zu einem ungefähren Wert führen, der dem exakten Wert so nah wie möglich ist.

Rechnungspreis aktualisieren

In EAM werden Preisaktualisierungen basierend auf dem PRICETIM-Installationsparameter ermittelt. Wenn PRICETIM auf "I" gesetzt ist, wird nach Genehmigung einer Rechnung für den Lagerartikel ein neuer Preis berechnet.

Bei Aktualisieren des Rechnungspreises verarbeitet der ETL-Prozess Daten aus den Schemas, sodass die Preise zum Zeitpunkt der Rechnungsstellung aktualisiert werden, obwohl eigentlich die Aktualisierung zum Zeitpunkt des Eingangs eingerichtet wurde.

Aufgrund der Komplexität der Synchronisierung von Transaktionen mit Rechnungen bei gleichzeitiger Neuerstellung der historischen Lagerbestände und Preise aktualisiert das Data Warehouse die Preise beim Eingang.

Hinweis

Große zeitliche Abstände zwischen dem Eingangs- und Rechnungszeitpunkt können zu Ungenauigkeiten hinsichtlich des Zeitpunkts führen, an dem die Preisaktualisierung durchgeführt wurde, was sich auch auf den Wert des Inventars in den Lagern während dieses Zeitraums auswirkt. Da jedoch tägliche Inventarbewertungen auf Lager-, Teile- und Klassenebene durchgeführt werden, haben geringe Preisunterschiede nur geringe Auswirkung, außer wenn bei einem teuren Artikel oder einer großen Menge dieses Artikels ein großer Preisunterschied besteht.

Preise basierend auf dem Durchschnittspreis neu berechnen

Ungeachtet der Preisart, die für das Lager ausgewählt wurde (Durchschnittspreis, Standardpreis, Letzter Preis, LIFO oder FIFO), geht der ETL-Prozess von der Preisart "Durchschnittspreis" aus. Die Preise von Lagermaterialien werden in EAM basierend auf der Einstellung des Installationsparameters PRICETYP auf Lagerebene festgesetzt.

Exakte historische Daten für andere Preisarten als "Durchschnittspreis" sind nicht verfügbar. Beim Zurücknehmen von Eingangstransaktionen wird der Teilepreis unter Verwendung der Preisfestsetzungsmethode "Durchschnittspreis" neu berechnet, jedoch wird der Preis bei jeder Lagerausgabe- oder Lagerrückgabetransaktion auf den Ausgabepreis gesetzt, außer wenn Sie für ein Teil LIFO oder FIFO als Preisart ausgewählt haben. Bei Auswahl von LIFO oder FIFO als Preisart wird bei SDS und PDS der Durchschnittspreis für alle Transaktionen, einschließlich Ausgaben und Rückgaben, verwendet, um die Genauigkeit der Lagerpreise bei Transaktionen sicherzustellen, deren Datum lange vor dem aktuellen Systemdatum liegt.

Werte für reparierbare Teile neu berechnen

Bei reparierbaren Teilen, die aktuell intern repariert werden, sowie reparierbaren Teilen, die aktuell von einem Lieferanten repariert werden, sind keine historischen Daten zur Berechnung früherer Werte verfügbar. Diese Werte sind bei Datumsangaben in der Vergangenheit gleich Null.

Preise für nicht genehmigte Eingangstransaktionen neu berechnen

EAM nimmt bei Teilen, die bei einer Bestellung mit nicht genehmigtem Eingang eingegangen sind, in der Tabelle "R5TRANSLINES" die Transaktion "RECV" an. Jedoch aktualisiert EAM die Lagermenge und den Preis erst, wenn der Eingang genehmigt wird. Wenn zwischen dem Eingang und der Genehmigung des Eingangs ein zeitlicher Abstand besteht, kann es sein, dass die Mengen und Preise, die am Anfang des Prozesses in die Teileverarbeitungstabelle eingefügt werden, nicht mit der Transaktion übereinstimmen. Daher werden nur genehmigte Eingangstransaktionen umgekehrt.

Lagermengen untergeordneter Anlagen in einer Anlagenhierarchie anpassen

Wenn eine Anlage mit abhängigen untergeordneten Anlagen in einer Hierarchie verknüpft ist, für die Kosten nach Anlage verfolgt werden, sind normalerweise auch Ersatzteile mit den Anlagen in der Hierarchie verknüpft. EAM passt die Lagermenge der untergeordneten Betriebsmittel an, wenn das übergeordnete Betriebsmittel für einen Arbeitsauftrag ausgegeben wird, wobei die Struktur der Betriebsmittel in der Tabelle "R5STRUCTURES" gespeichert wird. Jedoch zeigt die Tabelle R5STRUCTURES nur die aktuelle und keine historische Beziehung zwischen den Anlagen. Daher berücksichtigt der ETL-Prozess beim Berechnen historischer Lagerwerte nicht die Struktur der Objekthierarchie.